Der menschliche Organismus kommt einem hochdynamischen Navigationssystem gleich. Jeden Tag schöpfen wir aus einem riesigen, erfahrungsbasierten Fundus, um unseren Lebensaufgaben gewachsen zu sein und an unseren Zielen orientiert zu bleiben. Dumm nur, dass wir uns – trotz aller Anstrengung – immer mal wieder „verlaufen“ und woanders landen.

Ein Schlüssel für vermehrte „Punktlandungen“ heißt Selbstführung. Das sogenannte „Self-Leadership“ hilft uns, auch in heiklen oder verfahrenen Situationen das Wesentliche zu tun. Dieser „innere Lotse“ weiß, was uns entspricht, weiß was wir können und spürt, wann unser Mut gefragt ist. Diese Fähigkeit, uns selbst steuern und ausrichten zu können, verhindert, dass wir uns blind auf eingespielte Muster, alte Überzeugungen und unbewusste Reflexe verlassen.

„Selbstkompetente Profis“ agieren reflektiert – Laien reagieren reflexhaft: Das ist die entscheidende Entwicklungslinie, um auf der eigenen (Erfolgs-) Spur zu bleiben. Aus diesem Grunde reicht das klassische Selbstmanagement – mit effizienter Selbstorganisation oder gut strukturiertes Zeitmanagement – alleine nicht aus. Der deutlich weitergehende Selbstführungs-Ansatz möchte, dass wir unsere ganz persönliche Dynamik, unser Verhaltensrepertoire und das, was uns im Kern ausmacht, besser verstehen.

Denn erst dann sind wir in der Lage, die stimmigen Entscheidungen für unseren (Führungs-) Alltag und unser Leben zu treffen. Die Neuro-Wissenschaften sagen nicht ohne Grund, dass erfolgreiche Menschen fähig sind, tagtäglich die zentrale innere Auseinandersetzung gekonnt zu moderieren. Nämlich – das kontinuierliche Ringen zwischen unserem „basalen Instinktsystem“ (bottum up) und unserem gestalterischen, steuernden System des Vorderhirns (top down).

Insofern basiert wirksame Selbststeuerung darauf, dass wir eine Ahnung davon haben, wie Menschen ganz grundsätzlich „funktionieren“ – als biologische, psychische und mentale Wesen. Und vor allem Ahnung davon: Wie wir selbst ganz speziell ticken.

Daraus entsteht die Kunst „selbstwirksam“ zu fühlen, zu denken und zu handeln. Das lässt uns im besten Wortsinne souverän und präsent sein. Und dabei entsteht – besonders für Führungskräfte – ein wunderbarer Folge-Effekt: Selbstkompetente Menschen wirken aus sich heraus überzeugend auf andere. Ohne pushen oder predigen zu müssen. So wird aus gekonntem Self-Leadership ganz organisch erfolgreiche Führung: Die Wahrscheinlichkeit, sich und das eigene Team in den Zielkreis zu bringen, ist deutlich gewachsen. Mehr geht fast nicht.

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